Ist Ihre Organisation schon ein Green Place to Work?

Seit vielen Jahren beschäftigen wir uns mit der Frage, was einen "Great Place to Work" ausmacht. In einer Zeit, in der nachhaltiges Handeln nicht mehr wegzudenken ist, stellt sich für uns die Frage, inwieweit ein Great Place to Work denn auch ein Green Place to Work ist bzw. sein muss. In diesem Blogbeitrag thematisieren wir nachhaltiges Handeln in Form von Klimaschutz-Aktivitäten als Teil der Unternehmenskultur und möchten in diesem Zuge die Erkenntnisse aus unserer Green Place to Work Panelstudie 2022 teilen.

Lesen Sie in diesem Beitrag:

• So nehmen Mitarbeitende das Klimaschutz-Engagement ihrer Arbeitgeber wahr
• Zusammenhänge zwischen den Green Place to Work-Merkmalen und weiteren Aspekten der Arbeitsplatzkultur
• Wie wird unsere Organisation zu einem Green Place to Work?

 

In einem Beitrag haben wir Ihnen kürzlich bereits Einblicke in die Best Practices zum Thema Nachhaltigkeit von sehr guten Arbeitgebern gegeben. Darüber hinaus wollten wir genauer wissen, inwiefern deutsche Unternehmen sich bereits im Bereich Klimaschutz engagieren und inwiefern diese Aktivitäten einen Einfluss auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden haben. Aus unseren vorliegenden Daten lässt sich schließen, dass organisationales Engagement im Bereich Nachhaltigkeit die Empfehlungsbereitschaft, die wahrgenommene Veränderungs- und auch Zukunftsfähigkeit Ihrer Mitarbeitenden fördern kann. 

Im Zeitraum vom 30.11. bis 06.12.2022 wurden im Rahmen einer Online-Panelstudie Arbeitnehmende zu dem Klimaschutz-Engagement seitens ihrer Organisation befragt. Der Fragebogen beinhaltete unter anderem fünf Aussagen unseres kompakten Befragungsmoduls Green Place to Work, mit dem wir die Wahrnehmung der Arbeitnehmenden zu den Klimaschutzaktivitäten in ihrer Organisation messen. Die Aussagen zum Klimaschutz-Engagement lassen sich anhand einer 5-stufigen Likert-Skala mit den Ausprägungen von „trifft fast völlig zu“ bis „trifft fast gar nicht zu“ bewerten. Insgesamt wurden 1.237 Beschäftigte in Deutschland befragt. Nach Bereinigung der Daten setzt sich die Stichprobe wie folgt zusammen: 

So nehmen Mitarbeitende das Klimaschutz-Engagement ihrer Arbeitgeber wahr 

Durchschnittlich werden die Klimaschutz-Ziele des eigenen Arbeitgebers von 38% der befragten Beschäftigten eindeutig positiv bewertet, wie der nachfolgenden Grafik entnommen werden kann. So wird deutlich, dass es in Sachen Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz noch deutlich Luft nach oben gibt, denn so richtig überzeugen die Klimaschutz-Maßnahmen der Organisationen in Deutschland die Beschäftigten noch nicht.  Auch andere Aspekte des Klimaschutzes – etwa das Wissen in der Organisation oder die Frage, ob man in Sachen Klimaschutz an einem Strang zieht – werden zurückhaltend bewertet.  

Unterschiede zeigen sich insbesondere bei der Bewertung der Klimaschutz-Aktivitäten je nach beruflicher Position der Beschäftigten: Mitarbeitende im mittleren und oberen Management bewerten das Engagement zum Klimaschutz in den Unternehmen mit einer durchschnittlichen Zustimmungsquote („trifft fast völlig zu“ + „trifft überwiegend zu“) von 58% über alle fünf Aussagen hinweg im Vergleich zu den anderen Stellenebenen (untere Führungsebene, Mitarbeitende ohne Führungsfunktion sowie Auszubildende) deutlich besser. Dieses Ergebnis lässt vermuten, dass Nachhaltigkeitsengagement auch ein Kommunikationsthema ist, bei dem es darum geht, entsprechende Aktivitäten an der Basis zu vermitteln.

Wir konnten zudem Unterschiede innerhalb der Branchen feststellen: Die Beschäftigten der Branche Information und Kommunikation sind mit den Klimaschutz-Aktivitäten Ihrer Arbeitgeber am ehesten zufrieden (58%), gefolgt von den Mitarbeitenden der Branche Industrie, Energie, Bau, Umwelt (47%), Finanzdienstleister (38%), Dienstleistungen (36%) und Handel, Verkehr, Gastronomie (35%). Die geringste durchschnittliche Zustimmung über alle fünf Aussagen des Green Place to Work-Moduls hinweg erreichte die Branche Gesundheits- und Sozialwesen mit 27%.

 

Zusammenhänge zwischen den Green Place to Work-Merkmalen und weiteren Aspekten der Arbeitsplatzkultur

Unsere Auswertungen zeigen: Das Klimaschutz-Engagement lohnt sich für Organisationen in vielerlei Hinsicht. Mitarbeitende, die das Klimaschutz-Engagement Ihres Arbeitgebers positiv bewerten, zeigen auch eine höhere Bereitschaft, diesen im Freundeskreis und in der Familie als sehr guten Arbeitgeber zu empfehlen. Mitarbeitende, die mit dem Engagement zufrieden sind, sind außerdem eher davon überzeugt, dass ihr Arbeitgeber sehr gut mit Veränderungen umgehen kann. Auch die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens wird von solchen Mitarbeitenden, die mit den Klimaschutz-Aktivitäten ihres Arbeitgebers zufrieden sind, besser bewertet.

Die Empfehlungsbereitschaft der Mitarbeitenden wird insbesondere dadurch beeinflusst, inwiefern das Management seine Arbeit zur Erreichung der Klimaschutzziele kompetent macht. Das kompetente Agieren des Managements zur Erreichung der Ziele ist auf Basis unserer Auswertung gleichzeitig die wichtigste Einflussgröße. Aber auch das Erleben, beim Klimaschutz im Unternehmen an einem Strang zu ziehen, stellt einen weiteren Treiber für die Empfehlungsbereitschaft der befragten Beschäftigten dar. Einen weiteren positiven Einfluss auf die Empfehlungsbereitschaft hat die Förderung der Kompetenz der Mitarbeitenden zur Erreichung der Klimaschutzziele durch den Arbeitgeber.

 

Wie wird unsere Organisation zu einem Green Place to Work?

Klimaschutz ist also nicht nur ein Trendthema und spielt heute im Kontext der Arbeitsplatzkultur eine immer wichtigere Rolle. Die Ergebnisse unserer Studie lassen zum einen die Vermutung zu, dass die Auswirkungen von Klimaschutz-Maßnahmen auf die Zufriedenheit von Mitarbeitenden bislang von deutschen Unternehmen unterschätzt wird. Es ist von hoher Relevanz, dass Klimaschutz-Maßnahmen umgesetzt werden, von denen auch die Mitarbeitenden überzeugt sind bzw. diese in der Praxis bei allen ankommen. Auf die Wahrnehmung des Klimaschutz-Engagements im Unternehmen hat das Management jedenfalls einen großen Einfluss.

Berücksichtigen Sie also bei der Weiterentwicklung Ihrer Arbeitsplatzkultur die Relevanz von Klimaschutz-Aktivitäten auf Ihrer „Road to Excellence“ und messen Sie die Wahrnehmung Ihrer Mitarbeitenden zu Ihrem Engagement durch die Einbindung des Moduls Green Place to Work in Ihrer Great Place to Work^® Mitarbeiterbefragung. Holen Sie anschließend Ihre Mitarbeitenden im Rahmen eines Best-Practice-Workshops ins Boot und werden Sie nicht nur GREAT – sondern auch GREEN!

 

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